März
Die Rappstute Lamara TN, Tochter des Goldschmidt aus der Lavinia TN v. Karo As, letztes Jahr unter der Ägide des Majenfelderhofs unter dem Beritt der dortigen Bereiterin Tanja ‚Krümel‘ Kuhn Stutenprüfungssiegerin in Hannover und inzwischen Verbands- und Staatsprämienstute, setzte ein Frühlingszeichen, in dem sie uns ein Hengstfohlen von dem Majenfelder Halbblüter und HLP-Sieger Herzensbrecher schenkte. Dem kleinen äußerst typvollen Rappen hätte der Name seines Vaters ebenfalls gestanden, denn er ist ein Herzensbrecher. Le Noir, der Schwarze, macht seinen Vorfahren alle Ehre. Ruffian Reef xx, Imperio, Biotop, Hohenstein, Volkorn xx, Flaneur, Marduc, was für eine Galerie, sind Garanten für Typ, Rittigkeit und Gang. Auf seinem ersten Spaziergang in den Frühling erwies er sich seinen Ahnen für würdig. Ein typvolles Trakehner Gesicht, ein korrektes Fundament mit starken Gelenken, der Gang mit einer sehr aktiven Hinterhand und enormer Schulterfreiheit im Trab, einer Bergaufgaloppade mit enormer Übersetzung lassen für die Zukunft hoffen.
Mona Bella TN, eine Tochter unseres Le Chevalier u. d. Mona Lisa TN v. Donaufürst-Marduc-Paladin fohlte letzte Nacht ein Hengstfohlen von dem Heidekruger Angloaraber Magistral x. Dieser hochinteressante französische Schimmel aus der Vaterlinie des Israel x (Inschallah x!) ist über seine Mutter ein ¾‑Bruder des Marbacher Nathan. Er war, wie auch Le Chevalier, Sieger der Hengstleistungsprüfung des ZSAA in Marbach. Beide Hengstleistungsprüfungssieger befinden sich also in enger Verwandtschaft des kleinen Magister und machen Hoffnung auf eine sportliche Zukunft des hellbraunen Edelbluttrakehners. Was schon jetzt bemerkenswert ist, er ist groß und knochenstark und er ist eine züchterische Rarität, nicht nur durch den Vater, sondern auch durch seine Mutter als letzte zuchtaktive Vertreterin der Melisse-Familie aus Schlobitten des Fürsten zu Dohna.
Mai
Etwas früher als erwartet fohlte in den frühen Morgenstunden des 27. Mai die Vollschwester unseres Deckhengstes Le Chevalier, La Vita TN ein Stutfohlen von dem Majenfelder Halbblüter Herzensbrecher. Die kleine La Perla TN ist das zweite Fohlen dieser Anpaarung und übertrifft unsere Erwartungen, Anbetrachts der schon hohen Qualität ihres Vollbruders (2‑Sterne Prämie), bei weiten. In Farbe und Abzeichen ein Ebenbild ihrer Mutter, zeigt sie doch deutliche Merkmale ihres hohen Edelblutanteils (Ruffian Reef xx, Cavallieri xx, Ramzes x, 3‑mal Burnus AAH, Pasteur xx und im genetischen Hintergrund, prägend für den Typ, 5‑mal der ehemalige Hauptbeschäler Trakehnens Fetysz ox) wie z. B. eine enorme Schulterpartie, eine lange geneigte Kruppe und eine gewisse Langbeinigkeit. Hinzu kommt ein ausgesprochener Trakehner Rassetyp. Wir werden diese Anpaarung natürlich wiederholen, zumal in Majenfelde vor ein paar Tagen ein überragendes Stutfohlen von Le Chevalier u. d. Herzenzglück, der Mutter des Herzensbrecher, gefallen ist, also gleiche Genetik, nur umgekehrt, zu der wir herzlich gratulieren. Vieles spricht hier für einen Passereffekt. Wir sind natürlich sehr gespannt auf das Gangvermögen unserer La Perla bei ihrem ersten Ausgang, was aber aufgrund der Gebäudemerkmale schon vorprogrammiert ist.
Juli
Die züchterische Laufbahn der 20-jährigen Karo As-Tochter Laola TN endete mit einem Paukenschlag. Der äußerst typvolle Sohn unseres Le Chevalier ist ein bunter Fuchs und seinem letztjährigen Vollbruder Larimar TN zum Verwechseln ähnlich. Der kleine, mit allen Merkmalen des Edelblutes ausgestattete Hengst zeigt sich auch in der Bewegung beeindruckend. Langbeinigkeit, Korrektheit, Schulterfreiheit bei sehr aktiver Hinterhand, große Partien, vor allem in der Kruppenformation, ließen dieses schon wenige Stunden nach der Geburt erahnen und wurde beim ersten Spaziergang bestätigt. Lamiro TN ist ein Charmeur und nimmt jeden Betrachter für sich ein. Laola TN, die einstige Prämienanwärterin, wird nach diesem Fohlen in den verdienten Ruhestand gehen.
August
Das Leben lehrt uns immer wieder, wie dicht Freud’ und Leid beisammen liegen. Große Freude bereitete uns die Nachricht aus Frankreich, dass unser Traumprinz eine weitere Vier-Sterne-Prüfung gegen starke Konkurrenz gewonnen hat. Wenige Stunden später fanden wir unsere Laola TN tot in ihrer Box, Herzversagen. Die Stute hatte eine Geburtsrehe in Folge eines Nachgeburtsvehaltens, von der sie sich nur schwer erholte. Ihr nun verwaistes letztes, sechs Wochen altes Fohlen stammt von Le Chevalier und ist recht gut entwickelt. Wir waren gezwungen, dem kleinen Fuchshengst, früh an Ersatzstutenmilch aus der Schüssel zu gewöhnen, da Laola TN umständehalber nicht genug Milch hatte, was sich jetzt auszahlt.
Wir sind natürlich sehr traurig über den Tod der schönen Karo-As-Tochter aus der Lagune von Marduc, die uns viele gute Fohlen geschenkt hat und auch ihrem letzten kleinen Lamiro TN bis zuletzt alles gab, was sie konnte.
Fohlenschau
Bei schönem Spätsommerwetter konnten wir am 23. August auf dem Gestüt Terra Nova unerwartet zahlreiche Gäste zur diesjährigen Fohlenschau begrüßen. Langersehntes Wiedersehen mit guten Freunden aber auch vielen neuen Interessierten war nach der langen Coronapause Grund zur Freude und gehobener Stimmung. Vier Fohlen unterschiedlichen Alters präsentierten sich dem Vorsitzenden des ZSAA (Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung) Herrn Al Samarraie zur Bewertung und wurden von diesem in schon gewohnt souveräner Art gemustert und anschließend dem Publikum erklärt. Diese offene Bewertung, die schon immer in unserem Gestüt üblich war, wurde von dem Publikum begrüßt und mit viel Lob bedacht.
Wir freuen uns sehr, dass alle Fohlen in die Prämienränge kamen und ganz besonders über die seltene Vergabe der 3‑Sterne Prämie des Rapphengstfohlens Le Noir TN v. Herzensbrecher u. d. Lamara TN v. Goldschmidt-Karo As. Lamara TN, Siegerin der Stutenleistungprüfung von Hannover, schon vom Trakehner Verband als Verbands- und Staatsprämien-Stute ausgezeichnet, wurde auch hier Verbandsprämienstute. Auch Mona Bella TN v. Le Chevalier u. d. Mona Lisa v. Donaufürst-Marduc, aus dem selten gewordenen Stutenstamm der Melisse v. Hydrant, Fürst zu Dohna, Schlobitten wurde mit der Verbandsprämie eingetragen. Die Fuchsstute führt in diesem Jahr ihr erstes Fohlen Magister TN von dem Heidekruger Angloaraber Magistral.
Die schon im letzten Jahr mit der Verbandsprämie eingetragene Vollschwester unseres Hengstes Le Chevalier, La Vita TN, hatte das Stutfohlen La Perla TN v. Herzensbrecher bei Fuß, was der Mutter in Farbe und Abzeichen völlig gleicht. Ein trauriges Kapitel war dann das letzte Fohlen. Der sechs Wochen alte kleine Fuchshengst Lamiro TN hatte leider seine Mutter Laola TN v. Karo As verloren und musste mit seiner zukünftigen Ersatzmutter Mona Lisa TN vorgestellt werden. Er präsentierte sich sehr agil und zur Freude des Publikums mit tollen Kapriolen und wurde trotz des traurigen Handicaps ebenfalls prämiert.
Stark beeindruckt zeigte sich das Publikum von dem anschließend freilaufenden Pascha des Gestüts, Le Chevalier TN v. Cavallieri xx u. d. Laconda v. Vespucci-Marduc-Mahon. Der Halbblüter stellte sich sogar, wie Herr Al Samarraie erläuterte, trotz des hohen Vollblutanteils in seiner Abstammung, als Verstärker dar, was auch seine Nachzucht bestätigt. Er ist in der heute immer enger werdenden Genetik als eine Outcross-Variante der Trakehner Population anzusehen, züchterisch interessant auch durch seinen Sieg in der Hengstleistungsprüfung in Marbach des ZSAA.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete das gemütliche Beisammensein bei gewohnt üppigen kulinarischen Genüssen. Herr Al Samarraie nahm sich die Zeit und beantwortete geduldig viele Fragen, die auf ihn einstürzten, bezüglich des Verbandes, den die meisten Besucher noch nicht kannten, denn unsere Fohlen gehören jetzt der Rasse Deutsches Edelblut Trakehner Abstammung an.
Unser Waisenfohlen Lamiro
Um die vielen Fragen nach dem Wohlergehen unseres leider mutterlos gewordenen kleinen Fuchshengstes Lamiro TN v. Le Chevalier TN u. d. Laola TN v. Karo As zu beantworten und gleichzeitig für das große Interesse zu bedanken, können wir heute sagen, wir sind überm Berg. Da die Mutter von Anfang an wenig Milch hatte, mussten wir den Kleinen schon früh an Ersatzmilch aus der Schüssel gewöhnen, was auch relativ einfach gelang. Als dann Laola nicht mehr da war, ging das auch ohne Probleme nahtlos weiter. Die Überlegung, eine Ersatzmutter zu finden, war also nicht von deren Milchleistung bestimmt.
Vielmehr sollte derart der Weidegang mit den anderen Fohlen ermöglicht werden. Vor vielen Jahren hatten wir schon die gleiche Situation bei einem Elkadi-Fohlen, deren Mutter wir bei der Geburt verloren. Dieses Fohlen wurde von der fohlenlosen Marduc-Tochter Morenga angenommen und vorbildlich aufgezogen. Dieses vor Augen, wählten wir eine 24-jährige Tochter der Morenga für diesen Job aus und holten sie von der Rentnerweide und das glückliche Ergebnis – es klappte. Heute sind beide zu einer Zweckgemeinschaft vereint und unsere Hoffnung für den Gang zu den anderen Stuten und Fohlen ist gestiegen. Mona Lisa v. Donaufürst stammt aus der inzwischen fast erloschenen Familie der Melisse v. Hydrant, Fürst zu Dohna Schlobitten. In der Vergangenheit stammen die beiden Carajan-Söhne Marengo u. Marquis aus dieser Familie. Bei uns befindet sich noch die Le Chevalier-Tochter Mona Bella TN a. d. Mona Lisa in der Zucht. Sie hat ein sehr schönes Hengstfohlen von dem Heidekruger Angloaraber Magistral bei Fuß, welches auch hoch prämiert wurde.