Jüngstes
September – Fohlenschau
Das Glück war mit uns. Bei herrlichem sonnigen Spätsommerwetter und einem unerwartet zahlreichen Besucherandrang konnte der Vorsitzende des ZSAA, Herr Al Samarraie und das Vorstandsmitglied Frau Dr. Sylvia Hagen, unsere vier Fohlen des Deutschen Edelblutpferdes Trakehner Abstammung beurteilen und registrieren. Vorher wurden noch zwei Stuten eingetragen und kamen als Prämienstuten in das Hauptstutbuch des Verbandes. Es waren dieses die Schimmelstute La Piccolina TN von Costeau und der Laola TN von Karo As sowie die braune Domhardt-Tochter Soraya TN aus der Samlandgräfin von Graf Lindenau. Das jüngste Fohlen in diesem Jahr, der schwarzbraune kleine Hengst Lagunas TN aus der Piccolina war
ein echter Hingucker und Publikumsliebling. Sorayas Stutfohlen Soramira TN, in der attraktiven Dunkelfuchsfarbe, ist im positiven Sinne blutgeprägt. Denn sie führt in ihrer Ahnentafel unter anderem dreimal den leistungsstarken, in der früheren DDR hochgeachteten Vollblüter Modus xx. Verantwortlich für die ausgesprochen schöne Typausprägung ist wohl der arabische Springvererber Abu Afas ox zweimal und natürlich immer wieder Fetysz ox.
Schon fast traditionell machte die Seniorin unserer Herde, und wohl eine der letzten zuchtaktiven Töchter des Elitehengstes Marduc, die nun 22-jährige Schimmelstute Prämienstute Marjellchen TN den Auftakt zur Fohlenschau. Sie führt das langersehnte Stutfohlen Majolika TN bei Fuß. Über den Vater Le Chevalier TN und der Mutterlinie der Stute finden wir unter vielen dreifach den angloarabischen Jahrhunderthengst der deutschen Sportpferdezucht Ramzes x im Pedigree der kleinen Fuchsstute Majolika.
Den Vogel abgeschossen hatte wieder einmal die Rappstute Staatsprämien- und Prämienstute Lamara TN von Elitehengst Goldschmidt und der Lavina von Karo As. Ihr schwarzes Stutfohlen La Barina TN tanzte bei der Vorführung mit leichtfüßigen Bewegungen zur 3‑Sterne-Bewertung. Die gangstarke Lamara TN hat damit das dritte Fohlen mit dieser höchsten und selten vergebenen Prämie. Der Vater des Fohlens ist der schwarzbraune Trakehner Prämienhengst Barino von Kronberg und der Bari von Empire State. Es ist dieses sein erster Fohlenjahrgang. Seine polnische Mutterlinie bringt willkommenes Outcross-Blut mit.
Alle drei Fohlen unseres Le Chevalier wurden prämiert und befanden sich somit in der Tradition einer außerordentlich hohen Anzahl von Vorgängern, wie Herr Al Samarraie in seiner Laudatio am Ende der Fohlenschau ausführte. Wir hatten die große Freude, dass, während Le Chevalier in tollen Kapriolen den Platz durchmaß, er von dem Vorsitzenden aufgrund seiner Eigenleistung und Nachzucht mit dem Elitetitel ausgezeichnet wurde.
Wie bei uns im Gestüt Terra Nova immer schon üblich, wurden im Anschluss der frischgekürte Elitehengst und seine diesjährigen Fohlen gebührend gefeiert. Wie immer ermöglichten dies Brigitte Freitag und ihr Team. Sie überboten sich mit kulinarischen Köstlichkeiten und auch der Meschkinnes floß in Strömen.
Einladung zur Fohlenschau
Diesjährig am 25. September 2025 stattfindend laden wir alle Freunde und Interessierten unserer Zucht herzlich zur Fohlenschau auf unserem Gestüt Terra Nova ein. Der etwas später im Jahr liegende Termin ist dem Wunsch geschuldet, unseren Vorsitzenden des ZSAA, Herrn Al Samarraie, bei uns empfangen zu können. Das ‚Hin- und Herwachsen‘ der Fohlen, die jeweils unterschiedlichen Entwicklungsphasen zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt erfordern eine große Erfahrung des Beurteilers, um die wirklichen Bewegungsmöglichkeiten der einzelnen Fohlen gerecht beurteilen zu können. Wir sind erfreut in Herrn Al Samarraie einen solchen Richter begrüßen zu können. Sicherlich wird er auch bei dieser Schau uns in seiner unnachahmlichen Art in verständlichen Worten seine Beurteilung erklären. Herr Al Samarraie wird sicher bereit sein, wie schon in den vergangenen Jahren, eventuelle Fragen bezüglich der Fohlenbewertung oder der Zuchtziele des Zuchtverbands für Sportpferde arabischer Abstammung (für uns Trakehner Abstammung) zu beantworten.
Wie in jedem Jahr bereichern Brigitte Freitag und ihr Team die Fohlenschau mit leckerer Kulinarik. Wir wünschen Ihnen ein paar schöne und interessante Stunden auf unserem Gestüt und freuen uns darauf, mit Ihnen in unsere Fohlen feiern zu dürfen!
Abschied von Mona Lisa
Ein schwerer Tag mit einer schweren Entscheidung war es, der den Abschied von unserer Donaufürst-Tochter Mona Lisa brachte. Letztendlich war es die schöne Schimmelstute selbst, die uns mit ihren nun fast 30 Jahren von einem auf den anderen Tag zeigte, dass es für sie Zeit war, zu gehen. Sie verweigerte das Futter, legte sich hin und war nicht mehr dazu zu bewegen, aufzustehen. Wir, die wir sie ihres liebenswürdigen Wesens wegen mochten, trauern um sie.
Ihre seltene Abstammung (Donaufürst – Marduc – Paladin x – Herodes – Hansakapitan: Stutenstamm der Melisse von Hydrant aus dem Fürstlich Dohnaischen Gestüt Schlobitten) machte sie zu einer unserer wertvollsten Zuchtstuten. Ihre Mutter Morenga (auch aus unserer Zucht), war die letzte Vertreterin dieser Familie. Zum Glück wurden im Laufe der Jahre einige Stuten aus dieser Linie in unserer Zucht geboren.
Wir verkauften viele und schufen damit auch die Voraussetzung, diesen seltenen, wertvollen Stamm mit Schlobitter Wurzeln zu erhalten und auf breitere Basis zu stellen. Da ließen sich zum Beispiel nennen: Motette von Trafaret, Mora von Dramatiker, Mona Stella von Benz, Mona Brava von Magistral x, Madonna von Domhardt. Bei uns blieb die Fuchs-Stute Mona Bella TN von Le Chevalier TN.
Mona Lisas freundliche Art erlaubte es uns, ihr zur Aufzucht das mutterlos gewordene Fohlen Lamiro der Laola anzuvertrauen, das sie hingebungsvoll erzog. Auch die später abgesetzten Fohlen anderer Stuten nahm sie geduldig als Erziehungsberechtigte unter ihre Fittiche. Wir sind traurig das sie ging, aber froh, sie gehabt zu haben.
Vom Alter gezeichnet, aber mit wachem Blick. Mona Lisa wenige Tage vor ihrem Tod.
Juni
Überraschend, da keine der bekannten Vorzeichen zu beobachten waren, fohlte unsere La Piccolina TN eine Woche vor Termin am 7. Juni ein gesundes, vitales Hengstfohlen. Dieses, ihr erstes Fohlen, ist ein äußerst typvoller Sohn unseres Halbblüters Le Chevalier TN. La Piccolina TN, eine Tochter des Schimmelhengstes Cousteau (von Elitehengst Hohenstein und Staatsprämien- und Prämienstute Coppelia von Elitehengst Marduc) und der Laola TN von Karo As und der Staatsprämien- und Prämienstute Lagune von Elitehengst Marduc. Durch die beiden überragenden, hochprämierten Marduc-Töchter Coppelia (nach all den Jahren noch immer unangefochten die beste Halbblutstute Deutschlands aller Rassen) und Lagune (Reservesiegerin im Norddeutschen Stutenchampionat in Tarmstedt und Siegerin der Ehrenklasse der Bundesstutenschau 2004 in Neustadt/Dosse) ergibt sich bei diesem Fohlen eine gewollte Konsolidierung auf unseren früheren Hauptvererber Elitehengst Marduc und zwar dreifach, denn unsere Lagune tritt auch bei Le Chevalier TN als Großmutter auf. Das hochedle Erscheinungsbild des Hengstfohlens ist stark vom Edelblut geprägt. Englisches Vollblut: Cavallieri xx, Vollkorn xx, die Stute Codemyle xx, Rittersporn xx als Vater des Ramzes x und im Hintergrund des Pedigrees mehrfach Pasteur xx. Das arabische Erbe vertritt neben mehrfach Burnus x und Ramzes x vor allem gehäuft Fetysz ox, der ehemalige Hauptbeschäler Trakehnens.
Das Fohlen soll den Namen Lagunas TN erhalten. Vorbild hierfür ist nicht nur der Fährhofer Derbysieger, Lagunas xx. Der Name soll zudem an eine unserer bedeutendsten Stuten er-innern, die er doppelt in seinem Pedigree führt, Lagune X.
März
Unser drittes Fohlen in diesem Jahr ist von unserem Prämienhengst Le Chevalier TN und kam in der Nacht des 27. März auf die Welt. Die mütterliche Abstammung ist für unser Gestüt etwas Besonderes. Die Domhardt-Tochter Soraya aus der Samland Gräfin von Graf Lindenau und der Salome von Görlitz war zunächst Fahrpferd und ging in Sarahs Gespann zusammen mit ihrer Halbschwester Hoheit von Domhardt. Sie stammt aus der in Ostdeutschland gepflegten Stutenfamilie der Walküre von Diakon (Hengstlinie Markeur) hier im Zweig der Modus xx-Tochter Samona – Gestüt Gauschow. Dieser Stutenstamm lässt sich über 16 Generationen bis auf die 1898 geborene Südstern von Sambo-Jurist-Traber zurückverfolgen. Paul Goetzke treckte aus dem nordöstlichen Ostpreußen (Kallwen, Kreis Tilsit-Ragnit an der Memel) bis Güstow bei Prenzlau. Vor dem Treckwagen war unter anderem die Mutter der Walküre, Sennhirten von Tugendheld angespannt. Hinten am Wagen angebunden, lief die damals zweijährige Walküre, die in der DDR eine kleine aber feine Stutenfamilie begründete.
Bedeutende Vertreterinnen dieses Stammes sind zum Beispiel die herrliche gangstarke Schimmelstute Sachsenkönigin von Handryk, aus der Zucht Peter Kunaths (Gestüt am Kirschberg) oder die Stutenchampioness von Tarmstedt Samland von Benz aus der Zucht Annkatrin Raabes (Schwichtenberg in Vorpommern). Unser Freund Dirk Buchert (Tramm bei Grevesmühlen) ist der Züchter der 2008 geborenen Soraya, die später in den Besitz Sarahs überging.
Bemerkenswert in der Abstammung der Stute ist die dreifache Inzucht auf den überragenden, leistungstragenden Vollblüter Modus. Arabisches Blut bringt hier der Fetysz ox-Sohn Adonah ox und der Leistungsträger vor allem im Springen Fuchs Abu Afas ox (2mal) ein. Bei unserem neugeborenen Stutfohlen Soramira nun wird über Le Chevalier durch Ramzes x und gehäuft nochmal das Blut des Fetysz ox eingebracht.
Wir finden in der Ahnentafel auch den in Ganschow gezogenen mächtigen Fuchshengst Graf Lindenau von Lamarc, der leider nach nur zweijähriger Zuchtnutzung in die USA verkauft wurde und dort im Springsport Siege in Klasse S feiern konnte.
Die kleine jetzt geborene Fuchstute zeigt sich hochedel, langbeinig, halsbetont mit einer enormen Schulterpartie. Man kann gespannt sein, ob die vielversprechenden Gebäudemerkmale sich in den Bewegungsmöglichkeiten widerspiegeln werden. Wir sind da sehr zuversichtlich, da wir die Vererbung unseres Le Chevalier über mehrere Fohlenjahrgänge hinweg beobachten konnten und mittlerweile gut prognostizieren können.
Am späten Abend des 17. März fohlte unsere dreifach prämierte Goldschmidt-Tochter Lamara TN ein gesundes Stutfohlen. Vater des zur Zeit mausgrauen Fohlens ist der schwarzbraune Prämienhengst Barino von Kronberg. Die Färbung deutet schon auf die erwartete Rappfarbe hin. Die kleine Stute zeigt sich wie ihre Mutter hochedel im Erscheinungsbild. Der erste Eindruck: ein bildschönes Gesicht, eine vorbildliche Oberlinie mit einem ausgeprägten Widerrist und einer langen geneigten Kruppe, ein gut aufgesetzter Hals aus einer schrägen Schulter. Die Ahnentafel kennzeichnet eine Zusammenführung elitärsten Dressurblutes der Trakehnerzucht. Auf der Vaterseite finden wir zweimal Imperio und dreifach dessen Vater Connery, ebenso seinen Sohn Schwarzgold sowie den Bundeschampion Latimer. Von der Mutterseite kommen Biotop, Hohenstein, Marduc und Karo As hinzu. Letzterer, der im Pedigree viermal erscheint, bringt viermal die Verbindung des überragenden Vollblüters Vollkorn und der Bundessiegerstute Karawane II von Flaneur mit ein.
Wenn man die Aufzählung bewährter Vererber noch weiterverfolgen will, so ist zu ergänzen, dass Imperio noch den Vollblüter Balfour miteinbringt – wie Vollkorn xx ein Sohn des berühmten Neckar xx, der somit sechsmal in der Ahnentafel der kleinen La Barina TN erscheint. Das Fohlen ist aus dem ersten Jahrgang des aus einer polnischen Mutterlinie stammenden Barino, der gleichen Linie wie der des ehemaligen Siegerhengstes Bartoldy. Die Rappstute Lamara TN schenkte uns in der Vergangenheit unter anderem schon zwei 3‑Sterne-Fohlen (höchste Fohlenbewertung des ZSAA) Le Noir von Herzensbrecher und Le Beau von Le Chevalier TN. Wir sind schon sehr gespannt auf die ersten Schritte in die Frühlingssonne der La Barina – und ob sie in der Fohlenschau ähnlich hoch wie ihre Halbbrüder bewertet werden wird.
Februar
Wie schon so oft eröffnete unsere mittlerweile 21-jährige Marduc-Tochter Marjellchen TN die diesjährige Abfohlsaison. Ihr äußerst typvolles Stutfohlen von Le Chevalier TN ist das dritte Fohlen dieser Anpaarung und wieder einmal mehr erweist es sich als eine absolute Passerpaarung. Vielleicht auch begründet durch die Konsolidierung auf unseren ehemaligen Hauptvererber Elitehengst Marduc und die dreifache Führung des Jahrhunderthengstes Ramzes x im Pedigree. Starkes Fundament, schöner Halsaufsatz, typvolles Gesicht mit großen Augen, gute Geschlossenheit im Körper und äußerste Vitalität zeichnen die kleine Fuchsstute (kann Schimmel werden) aus. In der Nacht des 27. Februar geboren, war sie schon nach kürzester Zeit auf den Beinen und wenig später an der Milchquelle. Ihr Name hat, wie auch der ihrer Mutter, einen historischen Bezug: Majolika TN soll sie heißen. – Um 1900 wurde die Majolika-Keramik in Deutschland beliebt. Diese Keramiktechnik, die ursprünglich aus der italienischen Renaissance stammt, zeichnet sich durch leuchtende Farben und glänzende Glasur aus. 1904 entstand im westpreußischen Kadinen am Frischen Haff die „Königliche Majolika- und Terrakotta-Werkstatt“. Mit den dort gebrannten Majolikakacheln wurden repräsentative Gebäude künstlerisch ausgestaltet und als Baukeramik viele Berliner U‑Bahnhöfe oder auch der alte Hamburger Elbtunnel ausgekleidet. – Wir sind natürlich gespannt auf die Bewegungen der kleinen Majolika und ob sie durch die Zuchtleitung ähnlich hoch bewertet werden wird wie bereits ihre beiden Vollbrüder Mon Ami und Marquis.


































